1 Adresse 5 Häuser 54 Charaktere
Ist es schamlos, die augenscheinliche Fragmentierung der Umgebung durch die Fragmentierung des Baukörpers zu potenzieren?
In der Trondheimgasse im 22. Wiener Gemeindebezirk soll ein mehrgeschoßiges Wohnhaus mit ca. 50 Wohnungen mit einer Polizeiinspektion im Erdgeschoß errichtet werden. Zusätzlich sind verschiedene Gemeinschaftseinrichtungen für die BewohnerInnen vorzusehen, wie ein Büro, ein Wellness-Bereich, ein Party-Raum und ein Lagerraum für Lieferungen.
Die Umgebung stellt ein Archipel von Wohnmodellen dar, geprägt von der fragmentierten, parzellenorientierten Entwicklung. Durch „Parzellieren zum Quadrat“ – die Parzellierung der Parzelle – verdichtet sich das Objekt zu einem Mikrocluster aus 5 Häusern: der Ort erhält eine urbane Dimension, eine prägnante Adresse. Auch im Inneren setzt sich die Individualisierung fort: Jedes Geschoß beherbergt 8 bis 9 unverwechselbare Wohnungen, neun mehrfach orientierte, unterschiedlich zugeschnittene Charaktere. Durch zweischichtiges Wohnen versöhnen sich Offenheit und Individualisierung: jede Wohnung besitzt eine unverwechselbare Lage mit einem unverwechselbaren Grundriss, der anpassbar bleibt.