Stadt Werk Lehen

Wie kann unverschämte Nähe zu einem produktiven Mehrwert des Wohnens werden?
Die Kombination von Patiohäusern mit Punkthäusern in mehreren in der Landschaft "schwimmenden" Bändern schafft neue Möglichkeiten für urbane Räume und befreit den geförderten Wohnbau von seiner Leidenschaft, nur Siedlung sein zu wollen.

Turmfassade
Stadtwerk Lehen operiert an der Schnittstelle von Architektur und Städtebau. Diese „Zusammenkunft“ spiegelt sich konsequent in der programmatischen Struktur des Gesamtprojektes wieder: geförderter Wohnungsbau soll zugleich urbanes Quartier sein, die Architektur des Wohnens soll das neue Zentrum eines Stadtteils bilden.Wohnungsbau als Stadtbau: diese scheinbar selbstverständliche Koppelung hat sich als das revolutionäre Moment im Projekt entpuppt. Die Architektur hat in diesem Feld interdisziplinärer Anstrengungen einen wesentlichen Beitrag geleistet, indem sie typologisch unerlaubte Nahverhältnisse zwischen Objekte provozierte, die in sich selbst ganz unterschiedliche Qualitäten entfalten können, ohne ihren Beitrag zum urbanen Mehrwert des neuen Quartiers aufgeben zu müssen.

Gasse zwischen Turm und flachem Bauteil

zweigeschoßige Loggia mit Balkon

zweigeschoßige Loggia mit Balkon

Lage in der Stadt

Urbanitätskarte
Das Projekt setzt auf ein strategisches Konzept der Urbanisierung, um die geforderten 300 Wohneinheiten in ein Programm einzubetten, das dem Stadtteil Lehen einen signifikanten Mehrwert zur Verfügung stellt.

Konzeptmodell
Verbindungspotentiale werden aufgegriffen und zu einem Nukleid eines innerstädtischen Netzwerks zusammengeführt. Es ein entsteht ein Kreuzungspunkt zentraler Urbanität, an dem sich die beiden Freiraumbänder, der Ost-West-Boulevard und der Nord-Süd-Korridor kreuzen.

Intelligente Typologien für zentrale Urbanitäten
Charakteristisch für die räumliche Struktur ist eine Bebauungstypologie, die ein unmittelbares Nebeneinander von öffentlichen Freiräumen, vielfältigen Durchwegungen, urbanen Nutzungen und unterschiedlichen Wohnqualitäten erlaubt.

Urbanes Leben am Stadtwerkboulevard

Intelligente Typologien für zentrale Urbanitäten
Speziell entwickelte Wohntypen für unterschiedliche Lebensformen vermeiden das ausgrenzende Milieu einer reinen Wohnsiedlung und bilden den integrativen Bestandteil eines urbanen Angebots für kommerzielle, kulturelle und soziale Nutzungen

Türme und Patiohäuser

Querschnitt

Ausschnitt Erdgeschoß

Ausschnitt 2. Obergeschoß

Modellstudie Fassade

Die Erdgeschoßzone des Ost-West-Boulevards zeichnet sich durch Pilotis, überhöhte Räume, Schaltbarkeit und eine maximale Reibungsfläche zum Passantenstrom aus. Sie ist nicht nur für eine Bandbreite an unterschiedlichen NutzerInnen attraktiv – Einzelhandel, kleine autonome Gewerbe, kulturelle und soziale Einrichtungen –, sondern kann auch Gemeinschaftseinrichtungen für das Quartier aufnehmen. Dass es gelungen ist, neben sozialen Einrichtungen zwei der wichtigsten Salzburger Galerien in das Projekt zu integrieren und damit einen nicht nur für Lehen bedeutsamen Magneten zu platzieren, zeugt von der jahrelang umkämpften städtebaulichen Qualität des Quartiers.

STADTGALERIE SALZBURG
Neben Gemeinschaftseinrichtungen wie dem Hilfswerk bezieht auch die städtsiche Stadtgalerie einen prominenten Raum am Stadtwerkboulevard. Zusammen mit dem Fotohof bildet sie einen kulturellen Anziehungspunkt im neuen Stadtteil.

STADTGALERIE SALZBURG
Wie autonom will ein Ausstellungsraum sein? Wie bezieht er sich zu seinem Umraum, jenseits des programmatischen Auftrags? Welche Elemente dürfen sich an der Show beteiligen? Wie weit ist es legitim, dass der Raum mehr wird als nur ein Rahmen?

LICHTDECKE DER GALERIE
Eine Struktur aus Schallschutzpaneelen und Leuchtkörpern wird an der Sichtbetondecke befestigt und bildet ein rhythmisches Muster aus Licht und Schatten. Die Leuchtkörper können in verschiedenen Feldern und Mustern angesteuert werden und bieten so eine jeweils adäquate und atmosphärisch passende Lichtsituation.

LICHTDECKE DER GALERIE
Deckenuntersicht

ERÖFFNUNG DER Stadtgalerie Salzburg AM BOULEVARD
Das Raumkonzept der Stadtgalerie fordert das Kuratieren heraus: ein mit Licht gefülltes Volumen, ganz dem Auftritt des Ausstellens gewidmet. Ausstellen heißt hier allerdings, Position beziehen zu müssen. Mit irritierenden Optionen zwischen Konzentration und Zerstreuung, Kunsthalle und Schaufenster, Innenraum und Urbanität treibt die Stadtgalerie lustvoll die Subversion des White Cubes voran.

Stadt : Werk : Lehen und die Berge

Der Stadtwerkboulevard bei Nacht

Patiohäuser und Türme

RAUM:WERK:LEHEN Otto-Wagner
Städtebaupreis 2007 mit transparadiso, Halle 1, Touzimsky Herold Architektur mit Wolfram Mehlem
