Wie kann aus der Entwicklung der Wohntypologie selbst die Substanz der städtebaulichen Setzung hervorgehen?

Der Wettbewerb wurde im Rahmen des experimentellen Modellvorhabens des Bayerischen Regierung „Effizient bauen - leistbar wohnen – Mehr bezahlbare Wohnungen für Bayern“ ausgeschrieben. Auf dem Grundstück am Rand von Neu-Ulm sollen 70 Wohnungen in zwei Bauabschnitten errichtet werden, davon ca. jeweils die Hälfte gefördert und freifinanziert. Der Städtebau und die bereits realisierte erste Bauphase definieren die Rahmenbedingungen weitgehend, innerhalb des Baufelds öffnen sich jedoch Spielräume, die eine Neu-Interpretation des Umfelds erlauben.

Bild: Bruno Klomfar

Das Projekt versteht sich als Beitrag zum vernetzten Wohn-Patchwork, das den durchgrünten Süden Neu-Ulms prägt. Die einzelnen Bauabschnitte werden zu einer Gruppe von 3 „Mitspielern“ zusammengefasst, die untereinander verwandte Elemente und Motive variieren. Durch die spezielle Aufstellung von Modulen entsteht eine attraktive Abfolge von nach Norden und Süden gleichermaßen kommunizierenden Freiräumen mit spezifischen Qualitäten.

Im Patchwork

Die Bebauung fügt sich als eigenständige Struktur in die Umgebung ein, die zwischen den unterschiedlichen Maßstäben vermittelt.

Neuaufstellung

Der Riegeltyp wird durch Drehen und Versetzen von Wohnmodulen aufgelöst.

mehrfachorientierung = Raumbildung

Die Anordnung der Wohnungen folgt der Prämisse der Mehrfachorientierung. Alle Wohnungen sind entweder durchgeteckt oder über Eck orientiert.

Gemeinschaftliches Herz am Gartenstreifen

Der zentrale Gemeinischaftsbereich zwischen den beiden Treppenhäuser besteht aus Indoor- und Outdoor-Elementen: überdeckte Kinderspielplätze, Waschküch, großer Gartensalon mit Gemeinschaftsgarten und Platz im Norden.

Einbetten

Durch das Freistellen der Wohnungen passt sich die neue Struktur dem Maßstab der Umgebung an und vermittelt zwischen den Richtungen.

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Regelgeschoss

Längsschnitt Split-Level

Druch die Split-Level-Lösung wird die Frage des Wohnens im Erdgeschoss umgangen: auch die untersten Wohnungen sind ein halbes Geschoss abgehoben und somit in ihrer Privatheit geschützt.

Querschnitt

Bild: Bruno Klomfar

Bild: Bruno Klomfar

Bild: Bruno Klomfar

Bild: Bruno Klomfar

Bild: Bruno Klomfar

Bild: Bruno Klomfar

Bild: Bruno Klomfar

Bild: Bruno Klomfar

Bild: Bruno Klomfar

Bild: Bruno Klomfar

Bild: Bruno Klomfar

Bild: Bruno Klomfar



Lage: Neu Ulm, Deutschland Projektformat: Realisierungswettbewerb mit Ideenteil als Einladungswettbewerb nach RPW 2013, MÜNSTERBLICKSTRASSE, 2./3. BA, NEU-ULM Projektstatus: Fertigstellung 2020 Grösse: 2.184 m2 BGF: > 4.700 m2 Planungszeitraum: 2016 –2016 Auftraggeber: NUWOG - Wohnungsgesellschaft der Stadt Neu-Ulm GmbH Fachplanner/innen: Werkraum Ingenieure ZT (Tragwerksplanung), TB Käferhaus GmbH (Haustechnik), Carla Lo (Landschaftsplanung), MHD (Brandschutz), UM+T (Bauphysik), Heinz Wunderle (Bauleitung), MNE Landschaftsplaner (Bauleitung), IB-Gschwender (Bauleitung) Mitarbeiter/innen: Lukas Brotzge, Nikolaus Rach, Livia Dirnböck // Wettbewerb: Nikolaus Rach, Paula Fernández San Marcos, Marta de las Heras Martínez, Ying-Chuan Chu, Bernhard Luthringshausen, Neda Afazel