Welche Zutaten benötigt ein Quartier, das weit draußen liegt und sich dem „Bleiben“ seiner Bewohnerinnen verschreibt?

Im Rahmen eines Bauträgerwettbewerbs für geförderten Wohnbau war die Bebauung für das streifenförmige Grundstück zu entwickeln. Die Flächenwidmung sieht Bauklasse I vor, also eine niedrige Bebauung mit maximal zwei Geschoßen und der Möglichkeit gestaffelter Dachgeschoße. Als besonderen thematischen Schwerpunkt gab die Auslobung das Zusammenleben verschiedener Generationen vor.


Warum wir hier nicht nur bleiben möchten, sondern es auch dann können, wenn sich unsere Lebensumstände ändern: Das Projekt entwirft eine Serie von Wertschätzungen, die das Besondere der Gegend zu einem Unikat für Smart-City-Garten-Wohnen entwickeln, indem der Mehrwert des gemeinschaftlichen die individuellen Träume des Gartenhauses anreichert: wer hierherkommt, erfährt das Gartenleben als eine grüngeprägte Welt, die dauerhaft Optionen für sich verändernde individuelle und gemeinschaftliche Bedürfnisse bereithält.

In der Mitte zwischen Seestadt und Lobau

In 10 Radminuten an der U-Bahn oder an der Donau: wie kann diese Koinzidenz zu einem unwiderstehlichen Angebot für alle, die gerne im Grünen Wohnen werden?

Elemente des Gartenteppichs

Die Archäologie des Bestands identifiziert eine Reihe von Elementen, die für eine Neu-Interpretation des Gartenteppichs verwendet werden können.

quer gebürstet

Drei sich immer wieder abwechselnde Querstreifen mit stark ausgeprägten Milieus geben dem langen Grundstück einen abwechslungsreichen Takt und betten die Bebauung in 5 von Freiräumen umspülte Wohngruppen ein. ‚Circus Maximus‘ und ‚Langer Balkon‘ bilden abwechselnd das gemeinschaftliche Herz jeder Wohngruppe, während die Gartenpfade eine kommunikative Fuge zwischen den Gärten öffnen, welche Quartierspromenade mit den linearen Park über die 4 Inseln verbinden.

Circus Maximus

Vom umlaufenden Band des Circus Maximus gelangt man über Brücken zu den Wohnungen.

Circus Maximus

Das umlaufende Band rahmt einen Innenhof als kommunikatives Zentrum.

Der lange Balkon

Der lange Balkon bietet einen zentralen Steg, von dem aus man über Brücken zu den Wohnungen gelangt.

Der lange Balkon

An den Enden ragt der lange Balkon in den Freiraum: er bietet eine Aussichtsplattform und einen überdachten Bereich darunter.

ERDGESCHOSS

Circus Maximus und Langer Balkon bilden die Haupterschließungsachsen und strukturieren so die Bebauung. Zwischen den vier Bauteilen liegen ruhige Bereiche mit Eigengärten und schmalen Wegen.

BINNENPROMENADE UND WOHNGARTENBAND

Die Binnenpromenade bildet einen Slow-Motion-Streifen mit einem Angebot an Mehrwert Mobilität für die lokale Vernetzung: Trolley-Docks zum Einkaufen, Lastenräder, E-Mobility-Pools für Fahr, Hol- und Bringgemeinschaaften sowie für spezielle Sharing-Modelle, die auch die Nachbarn in Anspruch nehmen können. Das Wohngarten-Band entwirft das Wohnen als intensiven Dialog zwischen Garten und Haus. Der Grüne Zug inszeniert die Epk und G-Flächen als offene Landschaft, die der gesamten Nachbarschaft eine Reise durch die Jahreszeiten bietet.

DIE VIER INSELN IM WOHNGARTENBAND

Feuer / Wasser / Erde / Metall

LÄNGSSCHNITT

Die Abfolge von Circus Maximus und Langem Balkon schafft eine abwechslungsreiche räumliche Sequenz, die von den ruhigen Gartenbereichen unterbrochen wird.

DIE Halle für Alle

Der Gemeinschaftsraum ist als große Halle konzipiert, die sich zum Freiraum hin öffnen kann.

DIE WERKZEUGE

Typologische Intelligenz ermöglicht die Anpassung der Wohnungen an neue Lebensumstände.

DIE WERKZEUGE

Typologische Intelligenz ermöglicht die Anpassung der Wohnungen an neue Lebensumstände.

GESTAPPELTER FLACHBAU

Das Staffeln und Rückversetzen der Wohneinheiten macht den Geschoßwohnbau zum gestappelten Flachbau.



Lage: Wien 1220, Österreich Projektformat: 2-stufiger Bauträgerwettbewerb „generationen: wohnen in Wien Donaustadt und Liesing“ Projektstatus: abgeschlossen Grösse: 24.032 m2 BGF: > 22.200 m2 Planungszeitraum: 2015 Projektdauer: 2 Monate Auftraggeber: EGW Heimstätte Ges.m.b.H. , Heimat Österreich Partner/innen: NMPB Architekten ZT GmbH Fachplanner/innen: Diakoniewerk (soziale Nachhaltigkeit), Idealice (Landschaftsarchitektur) Mitarbeiter/innen: Paula Fernández San Marcos, Martin Wild, Johannes Pointl, Bernhard Angerer, Heike Vögele, Lukas Brotzge