DIE GROSSE CHANCE

Der neue Terminal liegt in einem der wertvollsten inneren Stadterweiterungsgebieten Wiens, zwischen dem grünen Prater und dem rechten Donauufer. Mit seiner Errichtung bietet sich eine doppelte Chance: 1. das Neuschreiben des gesamten Busterminal-Milieus: angesichts des Klima- und Mobilitätwandels geht die Zukunftschance des Busfahrens mit jenem Optimismus einher, den die Zukunft des Fliegens vor 50 Jahren verbuchen konnte. 2. das Aufheben der Trennung zwischen Gründerzeitraster und Wehlistraße als Stadtreparatur der Zukunft. Ein Zusammenspiel von Städtebau, Freiraumgestaltung und Architektur inszeniert einen Coup der Maßstäbe: der Terminal ist zugleich Ort und „Fernraum“, funktional abgesondert und 100% Teil der Stadt.

Lageplan

LEITMOTIV: DAS DACH HEBT AN: DIE VERWANDLUNG DES ORTES

Von der Enklave zum urbanen Feld
Das Dach wird um 10 Meter angehoben. Dieser denkbar einfachste Eingriff erfindet das Verhältnis Terminal/Stadtraum neu und schenkt dem Terminal seine ganz „persönliche“ Geschichte: Der öffentliche Stadtraum zieht sich unter dem Dach hindurch – ein großartiges Rendezvous von Stadt- und Terminalraum, der sein Image
als emittierender Funktionsraum abgelegt hat. Das Anheben des Daches ermöglicht ein barrierefreies Überbrücken des Terminals mit Fuß- und Radwegen UNTER dem Dach, von der Halle blickt man direkt auf die Bahnsteige, ein Farewell-Pier ermöglicht wettergeschütztes Winken in unmittelbarer Nähe zu den Bahnsteigen. Über den Terminal spannt sich ein öffentliches Netz, gestaltet als Promenade Architecturale.

STADIONCENTER – NEUE ADRESSE AM STADIONPARK

Donau trifft Terminal

Parallele Linien treffen sich im Unendlichen. Die Schnittlinien des Terminaldachs (Lichtkiemen) folgen der Fließrichtung der Donau. Terminal-Raum und Terminal-Licht werden zu Komplizen des Donauwassers – beide fließen in die Ferne.


DAS GROSSE HAUS

Zwei getrennt voneinander funktionierende Häuser werden zu einem Haus verschmolzen. Das Doppelkernprinzip (2 eigenständige Kerne) bietet zusätzliche Entflechtungs- bzw. Koppelungsmöglichkeiten (z.B. autonomer Kern
für Hotel) und erweitert das Verwertungsspektrum des Hauses zu einem resilienten Typus mit maximaler Nutzungsvariabilität in den Turmgeschossen.

Grundriss Ebene Handelskai

Grundriss Ebene Engerthstraße

Regelgeschoße

Schnittansicht


Rendering: Schreiner, Kastler



Lage: 1020 Wien Projektformat: Realisierungswettbewerb FERNBUS-TERMINAL + ANBINDUNG AN STADION-CENTER Projektstatus: abgeschlossen Grösse: 26.100 m2 BGF: > 60.000 m2 Planungszeitraum: 2020 Auftraggeber: WSE Wiener Standortentwicklung GmbH, Bank Austria Real Invest Immobilien-Kapitalanlage GmbH Partner/innen: Freimüller Söllinger Architektur ZT GMBH Fachplanner/innen: HBLA, Hugo Bruley, con.sens verkehrsplanung zt gmbh, Werkraum Ingenieure ZT-GmbH, iC consulenten Ziviltechniker GesmbH, Dipl.-Ing. Erich Röhrer, Ingenierubüro P.Jung Mitarbeiter/innen: Mariam Al Gorgi, Zishen Liu, Osama Almughanni