Parkstadt Mülheim

Innerhalb der Mauern hat sich im Verlauf von 100 Jahren ein Campus der Arbeit etabliert, der von einer anspruchsvollen Unternehmerkultur geprägt ist. Neben dem zentralen Betriebsgebäude und einer Reihe charmanter Häuser wie dem Kesselhaus zeugen vor allem einzelne Freiraumbereiche von einem Jahrhundert beeindruckender Aufmerksamkeit und Wertschätzung, die der Qualität und Pflege des „Gesamtmilieus“ entgegengebracht wurde. Den Ort weiterzubauen, seine Mauern zu öffnen und ihn in die Stadt zu integrieren heißt gleichzeitig, den Charme des besonderen Ortes, seinen insulären Charakter zu stärken. Vorhang auf für ein bezauberndes Paradox: Parkstadt Mülheim öffnet seine Tore, um einladende Grenzen zu schaffen. Bühne frei für eine Stadt in der Stadt!

DAS SCHLOSS DER ARBEIT

RAUM SCHAFFEN

Grundlegend für den Charme ist der Auftritt des Zentralgebäudes – ein revitalisiertes „Schloss der Arbeit“. Das Schloss braucht Raum, es muss atmen. 50 Meter sind bei weitem nicht genug.

Aus 1 wird 2

Die Verdoppelung erhält ein Echo in der Vertikalen: die spiegelnde Wasserfläche des großen Parksees lässt das Schloss ein zweites Mal unter dem Himmel auftreten.

einladendes Kreisen um die Parklandschaft

Die an den Rand gerückten Häuser und Quartiere schaffen Atmosphären, die zwischen Binnen- und Stadtraum vermitteln und spezifisch auf die angrenzenden Straßenräume reagieren: Buchten, Schwellenplätze, Maueröffnungen und Freiraumtrichter bilden einen rhythmisierenden Saum der Parkstadt mit einladenden öffentlichen Räumen. Unterschiedliche Quartierskonfigurationen und Baukörpersetzungen leiten spannend in die innere Parklandschaft über. Der zentrale Bereich wird freigehalten und als große kontinuierliche Parklandschaft erlebbar. Gleichzeitig schaffen differenzierte bauliche Setzungen unterschiedliche Freiraummilieus in den Quartieren.

DIE 3 RUNDEN DER PARKSTADT: LEGENDÄRE ALLTAGSSCHLEIFEN

Die 3 Runden der Parkstadt laden Besucher*innen, Bewohner*innen und Arbeitende gleicher Maßen dazu ein, ihre ganz persönlichen Alltagswege durchzulegen. 7
kleine Geschichten erzählen von der Vielfalt der Parkstadt als Erlebnisparcours für unterschiedlichste Charaktere, Wünsche und Bedürfnisse.

auf der Wiese

Eine sanfte Modulation der Niveaus ergibt eine leicht gewellte Wiese. Rasen auf den Bewegungsflächen werden durch Zonen 2-mahdiger Wiesen begleitet. Auf den Anhügelungen auf der Tiefgarage können dann mehrstämmige Bäume wie Felsenbirnen, Hartriegel oder Magnolien gepflanzt werden.
Ein Gräserband verdeutlicht den Übergang zwischen den öffentlich nutzbaren Freiräumen und den von den AnwohnerInnen gemeinschaftlich genutzten Räumen.

Skizze: Erik Meinharter / Plansinn

im Wäldchen

Ein Baumdach aus Buchen und Platanen – als Fortführung des bestehenden Baumpolsters - beschattet diesen Bereich. Darunter erstreckt sich ein Spielbereich der mit Holzstämmen und Holzrändern als Bestandteil des Wäldchens gestaltet wird. Immergün und Farne bilden freie Pflanzfelder.

Skizze: Erik Meinharter / Plansinn

am Parksee

Schon am Tag der Eröffnung der Parkstadt verliebten die Speldorfer*innen sich derart in die Schönheit und Größe des Teiches, dass sie beschlossen, ihn von nun ab nur mehr „See“ zu nennen.

Rendering: Schreiner Kastler



Lage: Mülheim an der Ruhr, Deutschland Projektformat: Städtebaulich-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb Planungszeitraum: 2021 –2021 Auftraggeber: W. Campus Quartiersentwicklung Grundstücks GmbH/ Soravia Fachplanner/innen: PlanSinn: Erik Meinharter Mitarbeiter/innen: Lukas Brotzge; Wettbewerb: Mariam Al Gorgi, Jan Klinkhammer, Irina Hristova, Nina Cosmea Mayerhofer