„Hardly anything, believe me, is more depressing than going straight to the goal.“*

BAUMWOLKE STUTTGART erweitert die städtebauliche Kernkompetenz um ein notwendiges Versprechen. Das Orchestrieren der zukünftigen Mobilität wird als doppeltes Integrationsprojekt entworfen: die B14 bildet einen Lückenschluss im Grünnetz Stuttgarts, sie wird zu einer Oase in der Stadt. Als solche schafft sie gleichzeitig einen atmosphärischen Reißverschluss, der die östlichen Stadtteile auf besondere Weise mit dem Zentrum vernetzt. BAUMWOLKE STUTTGART macht den Umbau der B14 zum Umbau Stuttgarts in eine klimaresiliente Metropole. *Cedric Price zitiert in seinem Essay „Invisible Sandwich“ den Schriftsteller Günter Grass („Aus dem Tagebuch einer Schnecke“, 1972)

VON DER LINIE ZUR WOLKE

Eine Allee findet man in jeder Stadt. Eine Baumwolke hingegen nur in Stuttgart: entlang der B14 verdichten sich die Baumpflanzungen zu signifikanten Wolkenformationen. Die B14 verwandelt sich in einen kohärenten und zugleich differenzierten Freiraum, der den urbanen Raum der Stadt mit der regenerativen Energie der Natur auflädt.

Baumwolkenformationen

Die Baumwolke Stuttgart setzt sich aus vielfältigen (Wolken)-Formationen zusammen, die unterschiedliche räumliche Qualitäten schaffen. Darüber hinaus besteht die Baumwolke aus einem intelligenten Klimabaumsortiment, das durch die Verwendung unterschiedlicher, robuster Baumarten maximale Resilienz schafft. So entstehen verschiedene Stadtwald-Typen, die auf die jeweilige Umgebung und den Kontext reagieren. Sie bieten ein vielfältiges Blüh- und Herbstfärbungsspektrum, das die Baumwolke in jeder Jahreszeit abwechslungsreich macht.

Baumarten und Formationen ENTLANG DER B14

Die Wolke ist ein multidirektionales Feld zwischen Aufenthalt und Fortbewegung. Sie löst die Geradlinigkeit als schnellstmögliche Verbindung zweier Punkte auf und befreit die B14 vom Diktum der Linearität.

Park-Poren

Park-Poren in der bestehenden Mauer öffnen subtil den unteren Schlossgarten, ohne seine Ruhe zu stören.

DER STADTBOULEVARD ALS WOLKENFELD

Die den klassischen Boulevard begleitenden Baumalleen und Straßenlaternen sind üblicherweise der Geradlinigkeit bzw. Parallelität verpflichtet. Im Wolkenfeld werden diese Elemente freigespielt und bilden unterschiedliche Formationen. Dazwischen legen sich, leicht geschwungen, die Bewegungslinien – Fahrbahnen, Busspuren und Radwege.

Visualisierung: Marta de las Heras

TERRASSENPLATEAU

Die Kulturstraßen werden über die B14 hinweg bis an den oberen Schloss- bzw. Akademiegarten gezogen.

TERRASSENPLATEAU

Das große Werkstatthaus, ein co-kreativer Hub, ersetzt das Kulissengebäude und schafft mit seiner großzügigen Terrasse ein Pendent zu Stirlings Staatsgalerie. Das Leben im Staatstheater wird transparent und zugänglich.

Visualisierung: Marta de las Heras

Klimateppich mit IBA-Turm

Klimateppich mit Wasserspielen schafft einen signifikanten Dialog des Schlossgartens mit der B14 in Referenz an den hier unterirdisch verlaufenden Nesenbach.

Klimateppich mit IBA-Turm

Der IBA-Turm ist ein zeitgemäßes Echo des Bauhofsturms: transparentes und leichtfüßiges Zentrum für BürgerInnen-Information, Ort der Vermittlung, Aussichtsterrasse auf den Stadtumbau der B14 zur Baumwolke.

Visualisierung: Marta de las Heras

IBA-KASBAH UND BRÜCKENHÄUSER

Kleinteilige experimentelle Bebauung im IBA-Testfeld nimmt die historische Blockstruktur auf und interpretiert sie neu (klimaresiliente Kasbah).

IBA-KASBAH UND BRÜCKENHÄUSER

Das Filmhaus ist Teil der Brückenhäuser, die den Brückenschlag über die B14 hinweg vollziehen.

Visualisierung: Marta de las Heras

GRÜNER SCHWAMM

Die Blöcke zwischen Hauptstätter- und Tübinger Straße werden durchgrünt, der öffentliche Raum der Querstraßen wird verkehrsberuhigt (shared space).

GRÜNER SCHWAMM

Die asymmetrische Lage der B14-Fahrstreifen schafft auch an der Westseite einen großzügigen Vorbereich mit reichlich Platz für Baumpflanzungen.

Visualisierung: Marta de las Heras

Im Paulinental

Am Österreichischen Platz wird der abgesenkte Kreisverkehr zum kulturell bespielten Grünraum.

im Paulinental

Die Unterführung wird auf das Paulinenstraßen-Niveau aufgefüllt und wird zum durchglühten Rad- und Fußweg. Von
der Paulinenstraße her schließt die Stadtlückenszene mit kulturellen Programmen direkt an die B14 an. Der Kreisel, Drehscheibe zwischen Paulinenstraße und B14, wird als Ganzes erlebbar.

Visualisierung: Marta de las Heras



Lage: Stuttgart, Deutschland Projektformat: nichtoffener städtebaulicher Planungswettbewerb Projektstatus: abgeschlossen Planungszeitraum: 2020 Auftraggeber: Stadt Wien MA21 Fachplanner/innen: Carla Lo Landschaftsarchitektur, con.sens verkehrsplanung zt gmbh Mitarbeiter/innen: Marta de las Heras, Paula Fernandez, Dorothee Huber, Marie-Therese Krejcik, Mariam Al Gorgi, Livia Dirnböck